Drachen zähmen leicht gemacht!?

Ein halbes Jahr ist es her und kaum war das aktuelle Jahr gestartet, da begannen sich einige unverzagte zukünftige Drachenfreunde, sich um Team-Captain Harald zu scharen, um sich zum CONET Drachenreiter ausbilden zu lassen. Auf fast zweieinhalb Dutzend Mutige wuchs das Drachenboot-Team in den kommenden Monaten an, um die 18- bis 20-köpfige Mannschaft mitsamt den sechs vorgeschriebenen weiblichen Besatzungsmitgliedern zu füllen.

In den Folgemonaten wurden engagiert die Teilnahme, der Lageraufbau und die Verpflegung geplant, und sogar in zwei Trainingssessions die Unterschiede zwischen Ruder und Paddel erlernt sowie die Koordination untereinander geprobt.

Am Samstag, dem 9. Juni war es dann so weit: Trotz einiger recht kurzfristiger Absagen versammelten sich in den frühen Morgenstunden im Morgennebel dank teils familiärer Verstärkungen – unter anderem auch auf der wichtigen Trommlerposition, deren Nichtbesetzung eine Strafzeit von 30 Sekunden verursacht hätte – ausreichend viele CONET Drachenreiter für alle Heldentaten bereit an der Regattastrecke am Fühlinger See.

10:16 Uhr – der erste Qualifikationslauf der CONET-Drachenreiter. Gerade noch rechtzeitig zur Bootsbesteigung angekommen, bewies auch der Start seine Tücken, denn während die Boote sich noch in der Ausrichtung an der Ziellinie befanden und das CONET-Boot sich noch nahezu im Rückwärtsgang befand, wurde das Rennen bereits freigegeben. Trotz dieser Benachteiligung gelang den CONET-Drachenreitern mit enormem Kampfgeist mit einer Zeit von 1:11,50 Minuten auf der 250 Meter messenden Strecke ein hervorragender 2. Platz nur hinter den Profis von Ruhrfire. Insgesamt trug sich CONET mit der siebtbesten Zeit unter den 28 teilnehmenden Mannschaften der Vorläufe in die Renngeschichte ein.

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

Die weiteren Rennen ließen nicht lange auf sich warten. In den Pausen schworen Team-Captain Harald und die Paddler sich in Teambesprechungen auf die kommenden Herausforderungen ein, diskutierten Auswechselpläne, technische Feinheiten und das strategische Vorgehen für die anstehenden Rennen. Auch die Fangemeinde erhielt nun nach und nach Zuwachs, auch wenn die Anhängerschaft der CONET-Drachenreiter verglichen mit einigen anderen Teams noch ein wenig dünn in Erscheinung trat.

11:54 Uhr: Im Zeitlauf A mussten sich die CONET Drachenreiter – eingestuft in den Daytona-Cup der 14 bestplatzierten Teams aus den Vorläufen – erneut unter anderem mit dem Ruhrfire-Team messen, und wieder mussten sich die CONET-Paddler nur den Profis geschlagen geben und belegten erneut Platz 2 mit einer um gut eine Sekunde gesteigerten Zeit von 01:10,40.

12:42 Uhr: Der zweite Zeitlauf. Erneut wurde die Besetzung des Bootes leicht verändert, um das Potenzial der noch frischen Ersatzpaddler optimal zu nutzen. Der Start, laut einiger Teammitglieder ein wenig das Sorgenkind der CONET-Drachenreiter, glückte zunehmend besser, und so trennte am Ende nur gut eine Sekunde die Paddelkönige auf Rang 1 von den CONET Drachenreitern auf der zweiten Position des Laufs mit einer um zwei Zehntel minimal verbesserten Zeit von 01:10,20.

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

Vor den Finalläufen galt es dann zunächst eine etwas längere Durststrecke zu überwinden, die von den CONET-Paddlern und den mitangereisten Fans teils zur Aufnahme wertvoller, isotonischer und vitaminreicher Stärkungen ebenso wie Badepausen zur Lockerung der doch schon deutlich beanspruchten Muskulatur in der inzwischen vollends aus den Wolken befreiten Sommersonne genutzt wurden.

Aber auch die taktische Ausrichtung für das anstehende Finale kam natürlich nicht zu kurz. In mehreren Experten- und Teamrunden wurden die Bootsbesetzung, Koordination und Paddeltechnik erneut unter die Lupe genommen.

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018 – die Besetzung für den Finallauf

Das Ergebnis: Für das Höhepunktrennen des Tages im B-Lauf der Fünft- bis Achtplatzierten des führenden Daytona-Cups wurde ein gänzlich neuer strategischer Ansatz gewählt. Anstatt wie in den bisherigen Vor- und Zeitläufen die letzte Bootsbank freizulassen, wurde nun in der Mitte eine Lücke eingeplant. Das Ziel: Den körperlich großen Paddlern die Möglichkeit zu geben, ihre Reichweitenvorteile zu langen, kraftvollen Paddelzügen voll ausnutzen zu können. Eingehend wurde die neue Sitzordnung studiert, diskutiert und verinnerlicht, bevor man sich höchstmotiviert erneut zum letzten Mal an diesem Tag zum Anlegesteg aufmachte.

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

15:36 Uhr: Das B-Finale. Ob der doch längeren Pause und der schwülen Sommerhitze war im Vorfeld schon vereinzelt die Sorge artikuliert worden, ob nun noch Motivation und Kondition der CONET-Drachenreiter dieser letzten Aufgabe gewachsen seien. Wie sollten die Zweifler doch Lügen gestraft werden! Besonnen näherte sich das CONET-Drachenboot der Startlinie, voll konzentriert streckten die Drachenreiter ihre Paddel nach vorne… das Startkommando… oh nein, erneut geriet das CONET-Boot – wiederum gegenüber den Paddelkönigen aus Köln – zunächst ins Hintertreffen.

Doch langsam erhöhte der durch die Organisatoren gestellte Steuermann, der die Drachenreiter bereits in einigen Vorläufen kennen und schätzen gelernt hatte, die Schlagfrequenz. Die Trommel, nicht länger zurückhaltend geschlagen, hallte über das Wasser der Regattastrecke. Fast schon den Isländischen Wikingern gleich feuerten sich die Drachenreiter mit rhythmischen Kampfrufen gegenseitig an. Gleichmäßig und kraftvoll senkten sich die Paddel an der Bootswand tief ins Wasser… eintauchen… durchziehen… anheben… und auf ein Neues. Schlag um Schlag holten die Drachenreiter auf, der Vorsprung der Paddelkönige schmolz wie Butter in der Sommersonne.

Noch 50 Meter, und während die Muskeln zu brennen begannen, schoben sich die CONET Drachenreiter unaufhaltsam näher an die Paddelkönige heran, die nun den Atem des CONET-Drachen bereits an ihrer Flanke zu spüren bekamen. Noch 25 Meter, der Kommentator des Rennens erhob gespannt die Stimme zum anstehenden Foto-Finish, die Zuschauer hielt es nicht länger auf ihren Plätzen. Dann Zieleinlauf: 80 Zentimeter! Mehr wird es nicht gewesen sein, was am Ende zum Sieg gefehlt hatte, viereinhalb Zehntelsekunden, bei einer Traumzeit von 1:07,85. Wäre die Strecke nur 20 Meter länger gewesen, so hätten die CONET Drachenreiter die Paddelkönige in die Tasche gesteckt, bestätigte auch der Steuermann.

Der Lohn: Platz 2 im B-Finale des Spitzen-Cups! Über die Einzelläufe und die Zeiten gerechnet der 6. Gesamtrang in einem mit einer starken Konkurrenz von trainierten, seit Jahren etablierten Firmen- und Vereinsteams bevölkerten Teilnehmerfeld, von denen manche sogar mit eigenen Booten und Ausrüstung – sogar aus Cuxhaven – angereist waren. Ein Wahnsinnsergbnis – Drache erfolgreich gezähmt!

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

CONET Drachenreiter beim Drachenboot-Festival Fühlinger See Köln 2018

Eine Rückkehr an die Kölner Regattastrecke im nächsten Jahr scheint – zumindest nach den Reaktionen der Teilnehmer am Wochenende – beinah gesetzt. Wir sind gespannt und kommen bei einer Wiederholung sicher auch mit einer größeren Fangemeinde gerne wieder, denn neben dem CONET-Start bietet die Veranstaltung an sich auch eine schöne Gelegenheit für einen tollen Tag am See. Ein großer Dank gilt neben der Rhein-Ruhr-Sport GmbH als Ausrichter der Veranstaltung vor Ort unseren engagierten Drachenreitern und Organisatoren um Team-Captain Harald, den Bereitstellern von Pavillons und Picknick-Buffet und der familiären Verstärkung auf den Positionen von Ersatzpaddlern, Trommlerin und Fangemeinde. Auf ein Neues 2019!

Über den Autor

Pressesprecher bei CONET Technologies Holding GmbH | Beiträge

Simon Vieth ist der Pressesprecher bei CONET. Ursprünglich Historiker und freier Redakteur, wechselte er schon vor fast 20 Jahren die Schreibtischseite und kümmert sich derzeit im Schwerpunkt um die Öffentlichkeitsarbeit und die Social-Media-Auftritte bei CONET.

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