SAP Enterprise Asset Management (SAP EAM): Effiziente Instandhaltung von Anlagen

Die Wartung und Instandhaltung von technischen Anlagen sind wichtig, um eine möglichst hohe Verfügbarkeit sicherzustellen. Ein Produktionsausfall von wenigen Stunden kann bereits einen hohen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Damit die Wartung effizient und in den richtigen Intervallen durchgeführt wird, bedarf es eines leistungsfähigen Instandhaltungsmanagementsystems. SAP bietet mit dem Enterprise Asset Management (EAM) eine Lösung für sein Enterprise Resource Planning (ERP) an. In diesem Beitrag erfahren Sie, welchen Nutzen SAP EAM hat und wie ein SAP-EAM-System funktioniert. 

Achtung Verwechslungsgefahr: Neben dem Enterprise Asset Management wird auch das Enterprise Architecture Management mit der Kurzbezeichnung EAM abgekürzt. Erstgenanntes dient, wie eingangs beschrieben, dem Instandhaltungsmanagement. Letzteres beschreibt hingegen das Zusammenspiel von Geschäftsprozessen und Informationstechnik in Unternehmen und hilft diesen dabei, den Überblick über ihre IT-Landschaft zu behalten.

Was ist SAP EAM und welchen Nutzen hat es?

SAP EAM ist ein Instandhaltungsmanagementsystem, das Unternehmen bei der Wartung und Instandhaltung technischer Anlagen und Maschinen unterstützt. Es deckt dabei den gesamten Lebenszyklus ab — angefangen bei der Kapitalplanung, Beschaffung und Installation über den Betrieb bis zum Abgang der Anlagen. SAP EAM kann ungeplante Ausfallzeiten reduzieren und diesen im Idealfall vollständig vorbeugen. Es weist beispielsweise rechtzeitig darauf hin, ein bestimmtes Maschinenteil aufgrund des Erreichens seiner vorgesehenen Betriebsdauer ersetzt werden muss. Das Tool unterstützt anschließend bei der Terminplanung und Beauftragung eines Wartungstechnikers und der Verwaltung des Lagerbestands, damit Ersatzteile und Werkstoffe stets zur benötigten Zeit vorrätig sind.

Foto: SAP Enterprise Asset Management - Frau mit Tablet vor projizierten Daten

Ziel eines Enterprise Asset Management Systems wie SAP EAM ist eine maximale Anlagenverfügbarkeit sicherzustellen und zugleich eine möglichst lange Lebensdauer zu ermöglichen. Es kann zudem Personen- und Umweltschäden verhindern, die bei einem Anlagenausfall auftreten können.

Zu den Vorteilen von SAP EAM zählen unter anderem:

  • zentrale Verwaltung und Überwachung von Anlagen
  • Nachweis über Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
  • Verlängerung der Lebensdauer von Maschinen und Anlagen
  • verbesserte Anlagensicherheit
  • bessere Auslastung und geringere Stillstandzeiten

SAP EAM kann als Evolution von SAP PM (Plant Maintenance) angesehen werden, das 2005 Bestandteil von SAP Enterprise Asset Management wurde. Der Fokus von SAP liegt heutzutage auf der Business Suite S/4HANA, sodass SAP EAM dort ebenfalls als Modul zu finden ist. Es nennt sich SAP S/4HANA Asset Management und bildet mit den hinterlegten Organisationseinheiten die Grundlage für alle Stammdaten und geschäftsrelevanten Prozesse. Die aus SAP PM und SAP EAM bekannten Funktionen sind auch unter S/4HANA vertreten, wurden aber um Neuerungen ergänzt.

Wie funktioniert ein SAP-EAM-System?

EAM-Systeme sind häufig Teil eines ERP-Systems, da so alle Geschäftsprozesse vollumfänglich abgedeckt werden. Der Kern eines jeden EAM-Systems ist eine detaillierte Datenbank. In dieser sind alle Assets inklusive ihrer Eigenschaften und Vorgeschichte hinterlegt. Auf Basis dieser Daten lassen sich die Anlagen verwalten, Inspektionen planen und eine vorausschauende Wartung einführen.

Die Instandhaltungsplanung bietet einen Überblick über das verfügbare Personal und seine Fähigkeiten. Anhand der hinterlegen Skills werden Arbeitsaufträge für Wartungs- und Reparaturarbeiten erstellt und automatisch den geeignetem Wartungspersonal zugeteilt. Mit weiteren Modulen wie dem Supply Chain Management (SCM) wird sichergestellt, dass genügend Materialien und Komponenten zur Verfügung stehen, um die Instandhaltung durchzuführen und die Produktion aufrecht zu erhalten.

SAP EAM und S/4HANA

Nachdem SAP PM in SAP EAM übergegangen ist, wurde es mit der Einführung von S/4HANA auch ein Bestandteil der SAP Business Suite. SAP S/4HANA Asset Management bietet einen erweiterten Funktionsumfang wie Echtzeitanalysen und Fernüberwachung. Aber auch die vorausschauende Instandhaltung (englisch: Predictive Maintenance) ist eine wichtige neue Funktion des Moduls. Bei dieser unterstützt künstliche Intelligenz dabei, unerwünschte Betriebszustände auf Basis von Erfahrungswerten vorauszusagen. Anlagen können so proaktiv gewartet werden, anstatt sich auf die fest geplanten Wartungszyklen zu verlassen.

Was unterscheidet SAP EAM von einem CMMS?

Ein Computerized Maintenance Management System (CMMS) ist eine Software zur Wartung von Gebäuden und technischen Anlagen. Das CMMS verwaltet instandhaltungsrelevante Informationen in einer Datenbank, die zugleich der Kern der Software ist. Sie unterstützt tägliche Arbeitsabläufe im Rahmen der Instandhaltung und dient der Optimierung der Wartungsabläufe. Es ähnelt damit im gewissen Maße dem EAM, konzentriert sich jedoch auf die Instandhaltung in der Betriebsphase.

Ein EAM-System ist auf die Verwaltung des gesamten Lebenszyklus einer Anlage ausgerichtet. Es bezieht also auch die Planungs- und Anschaffungsphase ein sowie den Betrieb und die Instandhaltung und die finale Stilllegung beziehungsweise den Verkauf. EAM Software wie SAP EAM ist zudem in verschiedene Unternehmensbereiche und -prozesse wie die Finanzabteilung, die Produktion und die Compliance-Abteilung integriert.

Nutzungsfelder von SAP EAM in Unternehmen

SAP EAM eignet sich besonders für Unternehmen, die viele Anlagen überwachen und verwalten müssen. Zu den für SAP EAM prädestinierten Branchen zählt unter anderem die Öl- und Gasindustrie. Die Anlagen sind in diesem Industriezweig häufig global verteilt und befinden sich in unterschiedlichen Gegenden — mal stadtnah, aber häufig auch in entlegenen Gebieten. Für Bahnunternehmen eignet sich der Einsatz von einem EAM-System ebenfalls. Schließlich müssen unzählige Züge und ein großes Streckennetz instandgehalten werden, um Ausfälle zu vermeiden und einen pünktlichen Schienenverkehr zu etablieren. Die Instandhaltung der Züge und des Schienennetzes lassen sich mit einem EAM-System zentral abbilden und geplante Inspektionen und Instandsetzungen besser durchführen.

Auch die Versorgungswirtschaft ist eine Branche, in der ein EAM das auf Zuverlässigkeit ausgerichtete Instandhaltungsmodell der Versorger unterstützt. Es bietet unter anderem Benchmark-Funktionen sowie eine kontinuierliche Dokumentation und Datenverwaltung. SAP EAM eignet sich jedoch nicht nur für große Unternehmen, auch mittelständische Unternehmen profitieren von den Anwendungen des EAM-Systems. Mit diesen können Unternehmen unter anderem die Anlagenauslastung steigern, die Durchführung von Wartungsarbeiten effizienter gestalten und den Ersatzteileinsatz verbessern.

Fazit

SAP Enterprise Asset Management bietet durch die zentrale Verwaltung und Überwachung von Anlagen und Maschinen eine höhere Ausfallsicherheit. Es verlängert durch optimierte Instandhaltungsprozesse die Lebensdauer von Maschinen und Anlagen. Ein großer Vorteil und Unterschied gegenüber Computerized Maintenance Management Systemen besteht darin, dass SAP EAM den kompletten Lebenszyklus einbezieht und Maschinen somit von der Planung bis zur Stilllegung verwaltet und überwacht werden können.

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Über den Autor

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Niklas Ludwig ist seit März 2020 Communication Manager bei CONET und kümmert sich um die interne und externe Kommunikation der CONET-Unternehmensgruppe.

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